Auslöser für ProGothics war folgende deutsche Anekdote aus dem Jahre 1999: in Hattingen sollte die Strassenbeschilderung der Altstadt erneuert werden, zunächst war eine Beschriftung nach DIN geplant. Angesichts des altertümlichen Ambiente wurde der Vorschlag gemacht, Frakturschrift zu verwenden - und eine lebhafte Kontroverse hub an. Schwerste Bedenken gegen diese »von Blut getränkte Schrift« wurden geäußert, manche reagierten mit »heftigem Ekel«, andere ordneten die Fraktur dem rechtsradikalem Lager zu und forderten ihre sofortige Abschaffung.
Am Ende siegte ein Kompromiss: auf Grund der angeblich schweren Lesbarkeit der Fraktur und ihrer orthographischen Eigenarten (vermutlich das lange ſ ?) wurde eine Antiqua zur Beschriftung ausgewählt.
  Ehrenrettung und Weiterentwicklung
Die Fraktur hat eine lange und komplexe Entwicklungsgeschichte, die sich nicht auf das Dutzend Jahre zwischen 1933-1945 beschränkt. Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen über Entstehung, Formenvielfalt und Anwendung von Frakturschriften.
ProGothics ist eine Gruppe von internationalen Typographen, die sich mit der Neuinterpretation ursprünglicher Frakturformen
© ProGothics, 2001-2005 befassen. Ergebnisse sind hier zum freien Download erhältlich.